1968, an Heiligabend, geht die Erde auf. Zum ersten Mal sieht die Menschheit ihren Heimatplaneten vom Himmel aus, von dort, wo früher die Götter wohnten. Die Astronauten von Apollo 8 machen ein Foto. Es geht um die Welt: Vorne, öd und leer, die steinerne Landschaft des Mondes. Und dahinter, 400.000 Kilometer entfernt, in der Schwärze des Alls, der blaue Planet.
Eine neue Perspektive: Von oben betrachtet, sieht man keine Ländergrenzen. Nur Kontinente und Meere, die so leuchtend blau ins Weltall zurückstrahlen. Wolkenbänder umspannen in kraftvollen Wirbeln den gesamten Planeten. Vom Weltall aus werden die Grenzen der Erde sichtbar. Das Wunder des Lebens spielt sich in einer hauchdünnen Schicht ab, zwischen Erdoberfläche und Atmosphäre. Ohne Atmosphäre wäre unser Himmel nicht blau, sondern schwarz. Wie der Himmel, vom Mond aus gesehen.
Das erste Mal die Erde zu sehen war unglaublich. Das hat mich wirklich sehr fasziniert. Man sieht erstmal natürlich wie schön die Erde ist. Plötzlich sieht man Länder, ja Kontinente auf einmal. Das ist überraschend. Dann beim zweiten Blick raus ist mir mehr und mehr aufgefallen, wie zerbrechlich tatsächlich dieser Planet ist.
Auch der deutsche Geophysiker und Astronaut Alexander Gerst nahm diese und zahlreiche weitere Erkenntnisse während seines sechsmonatigen Aufenthalts auf der ISS mit und berichtete in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Aktuelle Stunde darüber.
Was ich von dir, o Erde, ausgrabe, lass es schnell nachwachsen. Lass mich, o Reinigende, weder deinen Lebensnerv durchtrennen noch dein Herz durchbohren.
Die Erde ist der einzig bekannte Planet, auf dem sich Leben entwickelt hat. Die Vorräte sind begrenzt: Rohstoffe, fruchtbares Land, Luft, Wasser… Dennoch hat das Leben hier schon seit Jahrmillionen Bestand. Es muss also Vorräte geben, die sich quasi von allein wieder auffüllen! Lebewesen, die mehr verbrauchen, als erneuert werden kann, haben auf Dauer keinen Bestand auf der Erde.
Foto: Bewässerungsanlagen im mittleren Westen der USA.